Automatisierte Montage von Medizinprodukten unter Reinraumbedingungen

Eine praxisnahe Demonstration neuester Standards in Amberg Fachleute aus ganz Europa nahmen am 12. November 2009 bei IMA Automation Amberg GmbH an der medizintechnischen Konferenz teil. Neben der Regierungspräsidentin der Oberpfalz, Frau Brigitta Brunner, die die Konferenz mit Ihrer Ansprache eröffnete, referierte Prof. Dr. Franz Magerl, Dekan der Hochschule Amberg-Weiden, über die Anforderungen der Fertigungstechnologie für die Medizintechnik. Hintergrund dazu ist die von IMA Automation und der Gerresheimer Wilden GmbH eingerichtete Stiftungsprofessur an seiner Hochschule, deren Vorlesungen ab kommendem Sommersemester 2010 starten werden.

Vorgestellt wurden bei dieser Veranstaltung die von IMA Automation entwickelten Montageanlagen der Reinraumklasse 6 für die Medizintechnik (nach DIN EN ISO 14644-1). Das Unternehmen hat als erster Maschinenbauer eine komplette Anlage von einem unabhängigen Institut (Frauenhofer IPA) überprüfen und für eine solche Eignung zertifizieren lassen. Wie eine solche Prüfung abläuft, wurde den Gästen von Dipl.-Ing. Frank F. Bürger vom IPA ausführlich erläutert. Dieses meditec® Längstransfersystem ist für Bauteile bis zu einem Durchmesser von 60 mm ausgelegt und ermöglicht die Montage mit einer Positioniergenauigkeit von ± 0,02 Millimeter – und das ohne zusätzliche Indexierung. Die Anwendungen für die automatische Montage von Medizin- und Pharmaprodukten sind vielfältig, angefangen vom Ausstanzen und Silikonisieren, über den Zusammenbau unterschiedlichster Einzelteile, das Ultraschallschweißen von Pflastern, das Einkleben von Nadeln, der integrierten Material- und Funktionsprüfungen bis hin zur Palletierung.

Ein weiterer Schwerpunkt war die neueste Entwicklung der IMA Automation, die meditec®-Rundtaktmaschine. Sie ist ausgelegt, die Reinraumklasse 5 zu erreichen und nimmt Bauteile bis zu 200 Millimeter Durchmesser auf. Die Taktzeiten liegen hier unter einer Sekunde. Zur nochmaligen Steigerung der Luftqualität kann eine Laminar Flow Einheit integriert werden.

Den Abschluss und für die anwesenden Fachleute aus der Medizintechnik besonders wichtigen Teil bildete die Besichtigung der bereits fertiggestellten meditec-Prototypen (Längstransfer- und Rundtaktanlagen). Hier konnten die Anwendungs- und Einsatzmöglichkeiten solcher Automaten für die Montage von Medizin- und Pharmaprodukten sehr praxisnah demonstriert werden, wobei der Gedankenaustausch mit den Konstrukteuren und Entwicklern der IMA ein wichtiger Abschnitt war.